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Næsholm

Im ausgetrockneten Nygård See, nördlich der Eisenbahnlinie, liegt die Ruine Næsholm - Dänemarks bestmöglich freigelegte Wallanlage aus dem Mittelalter.

Næsholm (2002)

Die neuesten Untersuchungen  des Nationalmuseums anhand einer Dendrochronologie- Analyse haben eine Neudatierung des Baujahrs ergeben - das Jahr 1278. Brandspuren und Datierungen von Münz- Keramik-, Geräte- und Waffenfunden machen glaubhaft, dass die Anlage um 1340 in einem Kampf zerstört wurde.

Die Burgähnliche Anlage liegt auf einem Werder in einem Moor, dessen natürlicher Abfluss nach der Errichtung der Anlage verstopft wurde. Nun war der Werder auf allen Seiten von Wasser umgeben. Eine ca. 50 m lange Pfahlbrücke, die zum Werder hinausführte, endete als Zugbrücke und außerdem war der Werder von einem Palisadenzaun umgeben. Heute sind nur noch die Reste der Pfahlbrücke zu sehen. Mitten auf dem Werder stand der große Turm mit 3 - 3,5 m dicken Mauern aus Backstein und Feldsteinen. Der Turm war vermutlich 10 - 15 m hoch. Es war von kleineren Gebäuden umgeben und auch Reste eines Steinpflasters wurden gefunden. An zwei Seiten des Turms befinden sich tiefe Sperrgräben, wodurch die Anlage in zwei getrennte Gebiete eingeteilt wurde. Gegen Westen das Wohngebäude des Burgherrn und nördlich vom Turm Häuser für das Gesinde. Die Gebäude östlich vom Turm könnten Pferdestall und Schmiede gewesen sein. Dort wo die Pfahlbrücke an den Werder stößt, befand sich früher ein kleines Gebäude - sehr wahrscheinlich der Torwache.

Vom Wohngebäude des Burgherrn sind nur noch Reste eines Kellers und eines steinernen Ofens für dei Beheizung der Stube erhalten. Das Gebäude hatte Lehmwände, das Dach war mit Stroh gedeckt. Der Baustil von Pfortengebäude, Stall und Werkstätten waren gleich. In den Gebäuden nördlich vom Turm ist ebenfalls ein Keller erhalten und im mittleren Gebäude befindet sich unter Terrainniveau ein Backofen.

Das Wissen über die Anlage stammt hauptsächlich von den Untersuchungsergebnissen aus den Jahren 1935 - 1957. Es existierten keine schriftlichen Quellen über die Besitzer von Næsholm oder Zweck und Funktion der Anlage im Gebiet von Højby in der Zeit von 1278 - 1340. War es eine Vogtburg des Valdemar- Geschlechts, ein königliches Verwaltungszentrum oder hat ein lokaler Magnat in der politisch unruhigen Zeit nach den Valdemarern seinen Hof befestigt? Die letzten Untersuchungen deuten auf einen lokalen Magnaten.

Borren am Højbysø (2002)

In diesem Gebiet liegen mehrere Burgruinen und Gebäude aus dem Mittelalter. Im nahegelegenen Dorf lag das Rittergut Nygård, wo die Gutsinteressen der Krone im Odsherred wahrgenommen wurden. Nygård wird erstmals im Jahre 1355 genannt. Etwas weiter in Richtung Højby findet man noch eine mittelalterliche Anlage - Borren aus dem 12. Jahrhundert; und schließlich die Højby Kirche mit Fresken aus der Zeit  um 1400. Die ältesten Teile der Kirche in Chor und Schiff stammen aus dem 12. Jahrhundert.

Højbysø - im linken Hintergrund die Kirche von Højby (2002)

Quelle: Beschreibungstafel vor Ort