Kanonen
Bei den Schiffs-Kanonen handelte es sich um Vorderlader-Glattrohr-Kanonen. Es gab sie in verschiedenen Kalibern (Kugelgewicht in Pfund). Die schwersten Kanonen (schwerste Kugeln) fanden an der tiefsten Stelle auf dem Schiff ihren Platz. Verwendet wurden Vollkugel oder für die Takelage Ketten- oder Stangenkugeln.
Die Reichweite solcher Geschütze konnte bis 2 km betragen. Allerdings war die Treffergenauigkeit nach einigen 100 m schon sehr gering.
Zeitraum März bis April 2014
Zunächst mussten die Schäden am Schiff beseitigt werden. Es wurde der Bugspriet und Bugsprietmast, welche gebrochen waren restauriert. Einfacher ware es, die abgefallenen vergoldete Gussmetallteile am Heckspiegel wieder zu befestigen. Nachdem der Zustand von 1993 wieder hergestellt war konnten neue Bauabschnitte beginnen.
Als nächsten neuen Bauabschnitt sollten alle Kanone unter und auf em Deck angebracht werden sowie auch alle Stückpfortendeckel. Dieses war in dem früheren Bauschritten nur teilweise geschehen. Die unter dem Deck befindlichen Kanonen bestehen nur aus Halbrohren. Es handelt sich hierbei um steckbare Kanonenrohre aus brüniertem Messing welche schon während der Unterbeplankung in die U-Leiten gesteckt wurden. Sollte sich eine U-Leiste lösen wäre es nur jetzt noch möglich, diese wieder anzukleben. Einige Oberdeckkanonen wurden nach der Deckgestaltung schon angebracht.
Unterdeck Kanonen.
Die Unterdeck Kanonen, in den Stückpforten, gibt es in drei verschiedenen Größen.
Die kleinsten, leichteren Geschütze für die Kajüten unter dem Popp- und Kampanjedeck.
Die nächst größeren für die Back und die ganz schweren Geschütze direkt über der
Wasserlinie.

Bauplan für Unterdeckkanonen und Pfortendeckel
Die Stückpforten mussten jetzt noch mit Stückpfortendeckel versehen werden. Die Stückpfortendeckel haben die Größe 10 X 10 mm bzw. für das Popp- und Kampanjedeck 8 x 8 mm. Die Pfortendeckelaußenplatte wird aus Nussholzleisten 1 x 3 mm und die Pfortendeckelinnenplatte aus Buchenholzleisten 1 x 3 mm hergestellt. Die Innenplatte ist ca 2 mm kleiner als die Außenplatte. Die Deckel werden an der Seite, welche an die Bordwand geklebt wird mit Falschschaniere Nr. 95 aus Messing auf dem äußeren Deckel versehen. Am gegenüberliegenden Ende werden Beidseitig Ösen (Pfortendeckelaugbolzen aus Messing angebracht. Es handelt sich hierbei um einen Messingdraht, welcher durch den Pfortendeckel gesteckt (zuvor wird ein Loch 0,8 mm gebohrt) und zu beiden Enden zu einer Öse gebogen wird. An jeder Öse wird ein Seil 0,25 mm befestigt, welche in realität zum öffnen bzw schließen des Deckels dienen.

Unterdeckkanonen (April 2014)

Unterdeckkanonen Backbordansicht (April 2014)
Oberdeck Kanonen.
Gegenüber der Unterdeckkanonen sind die auf dem Deck befindlichen
Kanonen komplett mit Rädern und Lafette zu erstellen. Eine Deckkanone besteht aus der
Lafette (Nr. 920) 19 mm, 3 Kanonenachsen 1,5 mm (Nr. 915)
Messingstange, 4 Holzräder (Nr. 921) und einer Kanone Nr. 919 (30 mm) bzw. 915 (25 mm) aus
brüniertem Messing. Die Achsen werden so geschnitten, dass sie soweit über die Lafette
schauen um die Räder noch aufzunehmen.

Bauplan Deckskanonen mit Rädern und Lafette
Bevor die Kanone mit der Achse aufgelegt und angeklebt wird, muss durch die Lafette noch das Kanonenbroktau (Seil 0,8 mm Nr. 923) durchgezogen werden. An beiden Enden des Taues wird mit einer Schlaufe ein Kanonenbroktauaugbolzen Nr. 922 befestigt. Hierzu verwendet man ein 0,25 mm Seilwerkbund Nr. 318. Eine etwas friemelige Arbeit hier die Verschnürung nach dem Bauplan hinzubekommen. Die Kanonenbroktauaugbolzen werden auf beiden Seiten der Schießluke in die Bordwand eingelassen. Es ist zuvor eine entsprechende Bohrung vorzunehmen.

Oberdeckkanone (April 2014)

Kanone auf dem hinteren Großdeck unterhalb des Kampanjedecks (April 2014)

Kanone auf dem Großdeck (April 2014)

Kanone auf dem vorderen Großdeck unterhalb des Backdecks (April 2014)